Толстой Л. Н. - Шмиту Эугену Генриху (Eugen Heinrich Schmitt), 12 октября 1896 г.

137. Эугену Генриху Шмиту (Eugen Heinrich Schmitt).

1896 г. Октября 12. Я. П.

Lieber Freund,

Sie schreiben, die Menschen könnten es nicht begreifen, wieso die Theilnahme am Staatsdienste mit dem Christenthnnie unvereinbar wäre.

Ebenso konnten lange Zeit hindurch die Menschen auch das nicht begreifen, dass Indulgentien, Inquisitionen, Sclaverei und Folter mit dem Christenthume unvereinbar wären; es kam jedoch die Zeit und dies wurde begriffen, ebenso wird auch eine Zeit kommen, wo — vorerst die Unvereinbarkeit des Militärdienstes mit dem Christenthume (was bereits begonnen), sodann auch des Staatsdienstes im allgemeinem, begriffen wird.

Schon vor 50 Jahren, hat Thoreau,1 ein zwar wenig bekannter, jedoch höchst bemerkenswerther amerikanischer Schriftsteller in seinem herrlichen Aufsatze,2 welcher eben in der Revue Blanche des 1 November unter dem Titel: «Désobéir aux lois» übergesetzt ist, nicht nur die Pflicht des Menschen der Regierung nicht Folge zu leisten klar ausgedrückt, sondern auch in That ein Beispiel der Nichtfolgeleistung selbst geliefert. Er weigerte sich die an ihm geforderten Steuern zu zahlen, da er es nicht wünschte als Theilnehmer einer Regierung beihiJflich zu sein, die die Sclaverei gesetzlich beschützte, und wurde deswegen zum Kerker verurteilt, wo er auch seinen Aufsatz schrieb.

Thoreau weigerte sich dem Staate die Steuerabgabe zu verrichten, es ist selbstverständlich, dass der Mensch auf dieser selben Grunglage dem Staate nicht dienen kann, wie Sie es so schön in Ihrem Briefe an den Minister ausgedrückt haben, dass sie es nämlich für unvereinbar halten mit der sittlichen Ehre einer solchen Institution Staatsdienste zu leisten, welche der Vertreter des gesetzlich geheiligten Menschenmordes und der gesetzlich geheiligten Ausbeutung ist.

Thoreau, wie es mir scheint, war der erste, der dieses vor 50 Jahren ausgesprochen hat. Damals hat Niemand seiner Weigerung und seinem Aufsatze Aufmerksamkeit geschenkt,—so sonderbar erschien dieses. Man erklärte es als Excentricität.3 Jetzt aber nach 50 Jahren ruft ihre Weigerung schon Gespräche hervor, wie immer bei der Äusserung neuer Wahrheiten der Fall ist, ruft doppeltes Staunen hervor, einerseits Staunen darüber, dass ein Mensch derartig sonderbare Dinge äussert, und zugleigh auch Staunen darob, wieso ich selbst schon längst nicht darauf gekommen bin, was dieser Mensch da sagt, da es so augenscheinlich und unzweifelhaft ist.

Derartige Wahrheiten, wie die ist, dass der Christ kein Soldat, d. h. kein Mörder, auch kein Diener einer Institution sein kann, welche auf Gewalt und Mord beruht, sind so unzweifelhaft, so einfach und so unstürzbar, dass es keiner Erörterungen, keiner Beweisführung, keiner Schönrederei dazu bedarf; um dass sie von den Menschen angeeignet werden, nöthig ist’s nur nicht aufhören dieselben zu wiederholen, damit sie von der Mehrzahl vernommen und begriffen werden.

Wahrheiten, wie die, dass der Christ kein Theilnehmer beim Morde sein kann, dass er nicht dienen, weder einen vermittelst der Mörderanführer gewaltthätig von den Armen erpressten Gehalt beziehen kann, sind so einfach und unanfechtbar, dass ein Jeder, welcher sie hört, unmöglich damit nicht übereinstimmen kann. Falls einer, der sie gehört hat, dennoch fortfährt im Gegensatz zu diesen Wahrheiten zu handeln, so geschieht solches nur deswegen, weil er gewohnt ist, ihnen entgegen zu handeln, weil es ihm schwer fällt sich zu überwältigen, weil die Mehrzahl auch so, wie er, handelt, infolgedessen das Nichtbefolgen dieser Wahrheiten ihn der Achtung der Mehrzahl der von ihm Geachteten nicht entledigt.

Es geschieht da dasselbe, was beim Vegetarismus. «Der Mensch kann leben und gesund sein, ohne Tödten von Thieren für seine Nahrung, folglich wirkt er dem Thierestödten bei, falls er Fleisch isst, einzig der Lust seines Gaumens zu lieb. So zu handeln ist unsittlich». Dies ist so einfach und zweifellos, dass man nicht umhin kann, damit nicht übereinzustimmen. Da jedoch die Mehrzahl noch Fleisch isst, so erwiedern die Menschen, nachdem sie solche Auseinandersetzung gahört und begriffen, so hart lachend hierauf: «ein gates Stück Beafsteaks ist dennoch ein prächtiges Ding, und ich werde es mit Vergnügen heute zu Mittag verzehren».

Ganz so verhalten sich jetzt Offiziere und Beamte gegenüber der Beweisführung betreffs der Unvereinbarkeit nicht nur des Christenthums, aber auch der Humanität mit dem Militär und Staatsdienste. «Selbstverständlich ist es richtig, sagt der Beamte,— dennoch aber ist es angenehm eine Uniform und Epoletten zu tragen, die einem überall Eingang und Achtung schaffen, und noch angenehmer ist’s unabhängig von jeder Eventualität, pünktlich und sicher jeden Ersten des Monats seinen Gehalt zu beziehen. So dass Euere Erörterung wohl richtig ist, ich jedoch werde trachten Zulage und Pension zu bekommen». Ihre Erörterung ist richtig, sagt der Fleischesser, aber erstens braucht der Ochse nicht eigenhändig getödtet [zu] werden, da er bereits getödtet ward, und braucht man nicht selber Steuern sammeln, da solche bereits gesammelt sind, und man kann im Militär dienen ohne genöthigt zu sein eigenhändig Menschen zu tödten; zweitens, hat die Mehrzahl der Menschen diese Erörterung nicht gehört und weiss auch nicht, dass es böse sei, so zu handeln. Und so kann man denn fortbestehen, ohne sich von Beafsteaks und von der so vieles Angenehme bietende Uniform, den Orden und hauptsächlich des allmonatlichen sicheren Gehaltes zu trennen. «Und was dann — das wird sich schon zeigen.»

Die ganze Sache hält sich darauf, dass die Menschen die Erörterungen, welche Ihnen die Ungerechtigkeit und Schuld ihres Lebens blosstellen, nicht gehört haben. Und deswegen soll man nicht aufhören, sie zu wiederholen.

Carthago delenda est...4 Und Carthago wird ohne Zweifel fallen.

Ich behaupte nicht, dass der Staat und seine Macht aufhören wird, diese wird nicht so bald noch aufhören, es giebt noch gar viel rohe Elemente in den Massen, welche sie noch aufrechterhalten, — jedoch es wird die christliche Stütze des Staates vernichtet, d. h. die Gewaltausüber werden aufhören ihre Autorität mit der Heiligung des Christenthumes zu schützen. Gewaltausführer werden Gewaltausführer heissen und nichts mehr. Und sobald solches geschehen ist, wird es ihnen unmöglich sein sich mit dem Pseudochristenthume zu manteln, dann wird auch das Ende jeder Gewalttätigkeit nahe sein.

Nun so trachten wir denn dieses Ende näher zu bringen. Carthago delenda est. Der Staat ist Vergewaltigung, das Christenthum ist Duldsamkeit, Nichtwiederstreben, Liebe; deswegen kann der Staat nicht christlich sein, und ein Mensch, der ein Christ sein will, kann nicht dem Staate dienen. Es kann kein christlicher Staat geben. Der Christ kann dem Staate nicht dienen. Es kann kein christlicher Staat geben.... u. s. w.

Carthago delenda est.

Moskau den 5 Nov. 96.

Leo Tolstoy.

P. S. Damit Sie die Übersetzung verbessern können, wo sie nich gut ist, schicke ich hiermit das Russische Original.

Вы пишете, что люди никак не могут понять того, что исполнение государственной службы несовместимо с христианством.

— прежде несовместимость военной службы с христианством (это уже начинается), а потом и вообще службы государству.

Еще 50 лет тому назад очень мало известный, но весьма замечательный американский писатель Торо (Thoreau)1 ясно не только выразил эту несовместимость в своей прекрасной статье2 которое узаконивало рабство; и был посажен за это в тюрьму, где и написал свою статью.

Торо отказался от уплаты податей государству. Понятно, что на том же основании не может и человек служить государству, как вы прекрасно выразились в вашем письме к министру: что вы не считаете совместимым с нравственным достоинством отдавать свой труд такому учреждению, которое служит представителем узаконенного человекоубийства и грабительства.

Торо сказал это, сколько мне кажется, первый, 50 лет тому назад. Тогда никто не обратил на этот его отказ и статью внимания, — так это показалось странным. Объяснили это эксцентричностью.3 Ваш отказ уже возбуждает толки и, как всегда при высказывании новых истин, двойное удивление: удивление о том, что человек говорит такие странные вещи; и, вслед за этим, удивление о том, как я сам давно не догадался о том самом, что высказано этим человеком, так это очевидно и несомненно.

Такие истины, как то, что христианин не может быть военным, т. е. убийцей, не может быть слугой того учреждения, которое держится насилием и убийством, — так несомненны, просты и неопровержимы, что для того, чтобы люди усвоили их, не нужно никаких ни рассуждений, ни доказательств, ни красноречия, а нужно только, не переставая, повторять их — для того, чтобы большинство людей услышало и поняло их.

— так просты и неоспоримы, что всякии слышащии их не может не согласиться с ними; и если, услыхав их, он продолжает поступать противно этим истинам, то только потому, что он привык поступать противно им, что ему трудно переломить себя и что большинство поступает так же, как и он, так что исследование истине не лишит его уважения большинства наиболее уважаемых людей.

Происходит то же, что с вегетарианством. «Человек может быть жив и здоров, не убивая для своей пищи животных; следовательно, если он ест мясо, он содействует убийству животных только для прихоти своего вкуса. Так поступать безнравственно». Это так просто и несомненно, что не согласиться с этим нельзя. Но потому что большинство еще ест мясо, люди, услышав это рассуждение, признают его справедливым и тут же, смеясь, говорят: «а все-таки кусок хорошего бифстека — хорошая вещь, и я с удовольствием поем его нынче за обедом».

Точно так же относятся теперь офицеры и чиновники к доводам о несовместимости христианства и гуманности с военной и гражданской службой. «Да, это, разумеется, правда», скажет такой чиновник, «а все-таки приятно носить мундир, эполеты, по которым вас везде пропустят и окажут уважение, и еще приятнее, независимо от каких бы то ни было случайностей, верно и несомненно получать каждое первое число свое жалование. Так что рассуждение ваше справедливо, а я все-таки постараюсь получить прибавку жалования и пенсию». Рассуждение признается несомненным; но, во-первых, убить быка для бифстека приходится не самому, а он уже убит; и подати собирать и убивать приходится не самому, а подати уже собраны и войско есть; а во-вторых, большинство людей еще не слыхали этого рассуждения и не знают, что нехорошо так поступать. И потому можно еще не отказываться от вкусного бифстека и от дающего так много приятного мундира, орденов и, главное, ежемесячного верного жалования. А потом видно будет».

Всё дело держится только на том, что люди не слыхали рассуждения, показывающего им несправедливость и преступность их жизни. И потому надо не уставать повторять «Carthago delenda est»,4 и Carthago непременно разрушится.

— оно еще не скоро распадется, еще слишком много в толпе грубых элементов, поддерживающих его, — но уничтожится христианская опора государства, т. е. перестанут насильники поддерживать свои авторитет святостью христианства. Насильники будут насильники и больше ничего. И когда это будет, — когда им нельзя уже будет прикрываться мнимым христианством, — тогда и конец всякого насилия будет близок.

Будем же стараться приближать этот конец: «Carthago delenda est». Государство есть насилие, христианство есть смирение, непротивление, любовь, и потому государство не может быть христианским, и человек, который хочет быть христианином, не может служить государству. Государство не может быть христианским. Христианин не может служить государству. Государство не может.... и т. д.5

Странное дело, — в то самое время, как вы писали мне о несовместимости государственной деятельности с христианством, я почти на эту самую тему написал длинное письмо одной моей знакомой.6 Посылаю вам это письмо. Если найдете нужным, напечатайте его.7

Ваш Л. Толстой.

Ясная Поляна.

Примечания

Печатается: на немецком языке по тексту, опубликованному в книге Э. Кейхеля «Die Rettung wird kommen!», Гамбург, 1926, стр. 44—47, с датой: «5 Nov. 96»; на русском языке по тексту, опубликованному в брошюре: Л. Н. Толстой, «Об отношении к государству. Три письма», изд. В. Черткова, Лондон, 1897, стр. 3—6, с датой: «12 октября 1896». Эту дату надо считать датой написания письма на том основании, что оно предварительно было отослано Толстым В. Г. Черткову с письмом от 12 октября 1896 г. для перевода на немецкий язык и в переводе отослано Шмиту 2 ноября, как о том говорит запись от этого числа в Дневнике Толстого.

Ответ на письмо Шмита от 2 октября н. ст. 1896 г., написанное на ту же тему о несовместимости пребывания на государственной службе с христианством.

1 —1862), американский писатель анархического направления, проповедник возвращения к примитивным формам жизни, автор книги «Walden, or life in the woods» («Леса, или жизнь в лесах»), Нью-Йорк, 1855.

2 Слова в немецком тексте от: «welcher eben in der...» кончая: «über gesetzt ist» (которая была помещена в «Revue Blanche» от 1 ноября под названием «Неповиновение властям») отсутствуют в русском тексте письма. Русский перевод этой статьи Генри Торо под заглавием «О гражданском неповиновении» был напечатан В. Г. Чертковым в Англии в сборнике «Свободного слова» 1898, № 1, стр. 18—52.

3 Слова в немецком тексте: «Jetzt aber nach 50 Jahren» («Теперь же, после 50 лет») отсутствуют в русском тексте.

4 «Карфаген должен быть разрушен».

5 «Carthago delenda est. P. S. Damit Sie die Übersetzung.... das Russische Original» («Для того, чтобы вы могли исправить там, где он не хорош, посылаю вам также русский оригинал»).

6

7 Письмо к А. М. Калмыковой не было послано Шмиту. См. письмо к В. Г. Черткову от 2 ноября (т. 87, стр. 378).

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